Smartes Elektro-Stadtauto – bis auf den Antrieb: Smart EQ ForFour auf Testfahrt (2025)

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Lange hat's gedauert. Mit der kompletten Umstellung auf den batterieelektrischen Antrieb ist Smart 22 Jahre nach dem ersten Citycoupé bei der ursprünglichen Idee von Nicolas Hayek angekommen. In der urbanen Ultrakurzstrecke bietet nur der Elektroantrieb hohen Wirkungsgrad und konsequente Emissionsbeschränkung.

Aber als Viertürer? Verwässert ein Stretch Smart nicht den frechen Querparker zum orthodoxen Stadtmini? Oder ist der Forfour ein intelligenter Viersitzer, geringfügig kürzer als Volkswagens dreistimmiger Up-Gesang (3490 vs 3600 mm) und somit der smarteste Smart? Was freilich auch hieße, dass der beste Smart ein Renault Twingo wäre.

Smart EQ Forfour Außenansicht (9 Bilder)

Unerwartet punktet der Smart bereits beim Einstieg. In dieser Disziplin hat auch der Seat Mii electric (Test) positiv überrascht. War man doch skeptisch im Spartanermodus auf ihn zugegangen. Beim Einsteigen schont der Mii den Rücken besser als mein 20 Jahre alter BMW 3er der Baureihe E46. Der Smart nimmt meine 84-jährige Mutter noch einmal merklich entspannter auf: Die höhere Sitzposition in Verbindung mit einer ausreichenden Kopffreiheit des Einstiegs lassen sie strahlen. Ein sympathischer Einstieg für den Smart.

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Überraschender Raumkomfort

Im Fond ist das Ziel aber nicht so überraschend wie der Weg. Hat man die Zweiersitzbank mal erstiegen, ist die Kniefreiheit naturgemäß eingeschränkt. Dass Smart nicht zaubern kann, zeigt eine im Up-Vergleich etwas stärker am Knie scheuernde Vordersitzlehne. Schließlich ist der Renault-Benz auch etwas kürzer. Ausdrücklich muss man aber beide Kleinstwagen dafür loben, wie anstandslos sie vier erwachsene Personen auch über längere Strecken aufnehmen können.

Mit 185 Litern Kofferraumvolumen zieht der lange Smart aber deutlich den Kürzeren hinter der Volkswagen-Konstruktion. Mit 250 Litern Volumen und einem verstellbaren Ladeboden deklassieren die drei Konzernkleinstwagen den Smart. Der Forfour bietet bei umgeklappter Rücksitzlehne mit 985 Litern immerhin das gleiche maximale Volumen. Beim Raum liegt er gleichauf mit den Volkswagen und ein verstellbarer Ladeboden (Serie bei Up, Mii und Citigo) wird nicht mehr vermisst, da sich automatisch eine ebene Fläche ergibt. Für den Einkauf sperriger Güter empfiehlt sich der Smart mit der optional klappbaren Beifahrersitzlehne.

Liebevolle Details

Einen zugleich liebevollen wie kenntnisreichen Blick auf den Alltag offenbaren Details. Ein Gurt mit Klettverschluss am Beifahrersitz dient der Fixierung kleinerer Utensilien. Das im Testwagen verbaute Ablagepaket steuert ein praktisches Netz an der Beifahrerseite der Mittelkonsole bei. Zur Ausstattungslinie "passion" des Testwagens gehören Pompadourtaschen an den Vordersitzlehnen und praktische Ablagefächer in den Türen mit Netzen. Zum "exclusive"-Paket des Testwagens gehört eine Mittelarmlehne. Die Sitzposition ist angenehm aufrecht, bequem und in wenigen Sekunden gefunden. Allerdings vermitteln die Polster zu wenig Konturen und zu viel Schaumstoffanmutung – bei mit spitzem Stift berechneten Kleinwagen kein unübliches Phänomen.

Das Smart-Cockpit kann hier nur mit dem Rückzug ins Objektive behandelt werden. Man mag es oder eben nicht. Der geblähte Halbkreistacho lässt sich ordentlich ablesen und gibt viel Raum für einen schmucklosen, aber pragmatischen Bordcomputer. Das Powermeter-Micky-Maus-Ohr, das anstelle eines Drehzahlmessers die Stromleistung anzeigt, ist bestenfalls unnötig. Aber das gehört eben zur Smart-Folklore.

Sämtliche Bedienelemente sind ergonomisch und selbsterklärend. Mit dem in den teuren Linien und Paketen enthaltenen Media-System mit eingebautem 8-Zoll-Touchscreen kommt man schnell zurecht, ohne die Bedienungsanleitung konsultieren zu müssen. Smart hat im Bereich Multimedia traditionell teurere und umfassendere Lösungen als die Kleinstwagenkonkurrenz. Android Auto und Apple Car Play gehören zum Mediapaket ebenso dazu wie eine Rückfahrkamera mit großem Bild.

Smart EQ Forfour Platzangebot (6 Bilder)

Bei Multimedia und Konnektivität können Up, Mii und Citigo also nicht mithalten. Eine Rückfahrkamera gibt es nur für den VW und mit vergleichsweise winzigem Bild. Multimedia beschränkt sich bei Volkswagens Kleinsten auf eine Smartphonehalterung mit App. Allerdings ist das bei Volkswagen serienmäßig, während in der Ausstattungspakethierarchie von Smart das Konnektivitätspaket mindestens den Einsatz von knapp 2000 Euro voraussetzt. Serienmäßig ist hingegen nicht einmal ein USB-Stecker.

Hochwertige Optionen

Sinnvolle Sonderausstattungen wie Sitzheizung im Fond oder ein großes, elektrisch zu öffnendes Stoffdach gibt es dagegen in dieser Klasse nur im Smart Forfour. In der sündhaft teuren Ausstattungslinie "prime" sind sogar Lederpolster enthalten. Die windige Kofferraumabdeckung aus notdürftig kaschierten Eierkartons hingegen würde wohl nicht einmal Lada anzubieten wagen. Bei jedem Aus- und Einbau präsentiert sich so die Haptik des Prekariats – und eben nicht stylische Urbanität.

Die neue Mobilität wird gestartet wie vorgestern. Das ist bei kostensensiblen Elektrostadtmobilen immer so. Also wird der Bartschlüssel im Zündschloss gedreht, bis man wie beim Eierkocher unschön von einem Warnsummer aufgeschreckt wird. Im linken unteren Teil des riesigen Tachometers, der hier das ganze Kombiinstrument übernimmt, erscheint grün die Anzeige "ready". Mit der gewohnten Mühelosigkeit, die immer wieder für die Elektromobilität einnimmt, setzt sich der Forfour in Bewegung. Die maximal 60 kW zaubern ein Lächeln ins Gesicht, wenn auch das Fußgängerwarngeräusch den leichtfüßigen Smart scheinbar stöhnen und röcheln lässt. Da erscheint ein Soundcheck wünschenswert.

One-Pedal-Fahren ist mit dem Smart nicht möglich. Im Normalmodus soll sich die Rekuperation zwar via Radar an den Vordermann anpassen. In der Praxis spürt man davon aber so gut wie nichts. Auch die maximale Rekuperationsleistung, die im effizienzoptimierten Fahrprogramm ECO (nur 41 kW Leistung) eingestellt ist, bremst nicht annähernd zum Stillstand. Das ist zwar Geschmackssache, aber eine einstellbare Rekuperation wäre schön gewesen.

Smartes Elektro-Stadtauto – bis auf den Antrieb: Smart EQ ForFour auf Testfahrt (2025)

FAQs

Was kostet der smart EQ forfour? ›

Ab 22.600 Euro ist der smart EQ forfour in der Basisversion erhältlich – allerdings fehlen dann beispielsweise sogar Warndreieck und Verbandkasten an Bord. Das kostet alles Aufpreis. So knackt der gut ausgestattete Testwagen bereits die 30.000 Euro-Marke.

Wie lange wird der Elektro smart noch gebaut? ›

2024 wird die Produktion des beliebten Smart Fortwo eingestellt. Doch auf einen Nachfolger müssen die Fans wohl nicht lange warten. Denn schon ein Jahr später könnte eine elektrische Version auf den Markt kommen.

Wie viel Kilometer kann ein Elektro smart fahren? ›

Die Reichweite gibt smart mit maximal 159 Kilometern an. Fährt man in der Stadt, wo Elektroautos wegen des niedrigeren Temponiveaus am wenigsten Strom aus dem Akku saugen, ist eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometer realistisch. Andere Elektroautos kommen mit ihrem größeren Akku deutlich weiter.

Was kostet der smart als E Auto? ›

Was kostet ein smart Elektroauto? Der smart #1 kostet bereits in der Einstiegsversion über 40.000 Euro - soll es die potente Brabus-Variante sein, sind fast 50.000 Euro fällig. Der smart #3 ist in der Basis nicht mehr weit entfernt von 45.000 Euro, die Brabus-Version liegt über 50.000 Euro.

Wie gut ist der Smart Forfour? ›

Im TÜV-Mängelreport schneidet der smart durchschnittlich ab. In erster Linie sorgen defekte Achsaufhängungen für Mängel. Mit Zuverlässigkeit kann der kleine Stadtwagen allerdings nicht punkten. In der ADAC Pannenstatistik liegt der smart auf einem der letzten Plätz seiner Fahrzeugklasse.

Wie viel km schafft ein Smart Forfour? ›

Smart forfour EQ: Technische Daten
Technische Daten (Herstellerangaben)smart forfour EQ passion (01/20 - 08/21)
Beschleunigung 0-100km/h12,7 s
Höchstgeschwindigkeit130 km/h
Reichweite WLTP (elektrisch)129 km
CO2-Wert kombiniert (WLTP)0 g/km
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Sep 26, 2023

Warum wird der Smart Forfour nicht mehr gebaut? ›

Die Fertigung des EQ Forfour hatte Smart bereits Ende 2021 beendet. Hintergrund für das Aus des EQ Forfour und EQ Fortwo ist die Neuausrichtung der Marke Smart im Form des chinesischen Joint Ventures von Mercedes-Benz und Geely, welches mit dem Smart #1 bereits die neue Ära der Marke einleitet.

Wie lange hält die Batterie beim Elektro smart? ›

Welche Garantie auf die Batterie bieten die einzelnen Hersteller?
MarkeAkku- Garantiegarantierte Speicherleistung
DS E-Autos ansehenk. A.k. A.
smart E-Autos ansehen200.000 km / 8 Jahrek. A.
Volvo E-Autos ansehen160.000 km / 8 Jahre70 %
Polestar E-Autos ansehen160.000 km / 8 Jahre70 %
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May 22, 2024

Was kostet eine Batterie für den E smart? ›

Preislich etwas niedriger liegt der Stromspeicher vom EQC: 28.516,68 Euro. Eine neue Batterie kostet im EQA 15.209,22 Euro, im EQS 19.603,12 Euro und im Transporter EQV 27.230,31 Euro. Ein Austauschakku für den Smart EQ fortwo und den Smart EQ forfour soll jeweils 6537,92 Euro kosten.

Was kostet eine Inspektion für einen E smart? ›

Die erste Inspektion kostet üblicherweise ca 90 €. Elektrisch, weil's Spaß macht.

Wie lange hält die Batterie eines Elektroautos von Smart? ›

Moderne EV-Batterien sind im Allgemeinen auf Langlebigkeit ausgelegt. Die am häufigsten verwendeten EV-Batterien sind Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion), die je nach Batteriechemie und Nutzung typischerweise 8 bis 15 Jahre oder länger halten können.

Wie lange lädt ein smart an der Steckdose? ›

Level 1-Laden beinhaltet die Nutzung einer Haushaltssteckdose zum Aufladen deines Fahrzeugs. Damit erzielst du eine Ladeleistung von etwa 3 bis 8 Kilometer Reichweite pro Stunde. Je nach Batteriekapazität kann das vollständige Aufladen deines Fahrzeugs hier zwischen 8 und 20 Stunden dauern.

Was kostet ein Elektro smart im Unterhalt? ›

Der zweisitzige Smart Fortwo kostet mit dem kleinsten Motor umgerechnet 24,5 Cent pro Kilometer und mit 306 Euro Gesamtkosten im Monat schlägt er über alle Klassen die Konkurrenz.

Ist Smart ein gutes Auto? ›

Viele haben Probleme festgestellt, die zu einem Problem geworden sind. Allerdings hat ReliabilityIndex den Smart forfour viel schlechter eingestuft als den fortwo. Sie haben ihm einen Zuverlässigkeitsindex von 148 zuerkannt, der weit unter dem Branchendurchschnitt liegt . Sie haben auch durchschnittliche Reparaturkosten von 370,14 £ angegeben, was für ein Stadtauto ziemlich teuer ist.

Was kostet ein E smart in der Versicherung? ›

Smart Fortwo & Smart Forfour Versicherungskosten

Kfz-Haftpflicht für den vollelektrischen Smart Forfour EQ erhalten Sie bei der Allianz ab 113 Euro im Jahr.

Welche Reichweite hat der Smart Forfour? ›

Und die Reichweite? smart gibt für den EQ forfour 153 Kilometer an. Realistischer sind 100 bis 120 Kilometer. Fährt man oft in der Stadt, ist der elektrische forfour in seinem Element, weil hier die Geschwindigkeiten niedriger als auf der Landstraße und Autobahn sind.

Wie groß ist die Reichweite des smart forfour? ›

Die Batterie des Smart EQ forfour hat eine Gesamtkapazität von 17,6 kWh. Die nutzbare Kapazität beträgt 16,7 kWh (Schätzung). Mit einer voll geladenen Batterie ist eine Reichweite von etwa 90 Kilometern erreichbar.

Wie lange hält ein smart EQ? ›

Wie geht es dem Akku? Basierend auf den 85 % Restkapazität meines 100.000 km alten smartEQfortwo lässt sich die Prognose aufstellen, dass der durchschnittliche smart EQ Fahrer nach 20 Jahren noch 70% Restkapazität hat.

Wie oft muss ein smart EQ zum Service? ›

‡ Inspektion und Wartung.

Das Wartungsintervall des smart EQ fortwo und forfour liegt bei 20.000 km bzw. 12 Monaten. Genauso wichtig wie die Wartung selbst ist die korrekte Durchführung der Wartung durch geschultes Personal. Vereinbaren Sie daher einen Service-Termin bei Ihrem smart center vor Ort.

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Author: Aron Pacocha

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